Der Zukunft ganz nah, personal project

Frauen im Alter werden oft pauschal Oma genannt, ungeachtet ihrer Lebenswirklichkeit oder individuellen Persönlichkeit. Klischees von Kittelschürze, grauer Duttfrisur, Backkünsten oder unbedingter Fürsorge reduzieren sie auf die Rolle der Großmutter, die angeblich kaum eigene Interessen mehr hat. Ein Stereotyp, das den Blick auf die tatsächliche Vielfalt im Alter verstellt.

Die Porträt-Serie „Der Zukunft ganz nah“ zeigt ein differenziertes Bild. Sie erzählt von Begegnungen mit unterschiedlichsten Frauen im Alter und lenkt den Fokus auf ihre individuellen Geschichten, Persönlichkeiten und Zukunftsperspektiven. Was ist ihnen wichtig? Wie erleben sie das Alter? Wie blicken sie in die Zukunft?


Women in old age are often referred to as grannies, regardless of the reality of their lives or their individual personalities. Clichés of aprons, grey buns, baking skills or unconditional care reduce them to the role of grandmothers who supposedly have few interests of their own. A stereotype that obscures the true diversity of old age.

The portrait series ‚Der Zukunft ganz nah‘ (Close to the future) shows a more differentiated picture. It tells of encounters with a wide variety of women in old age, focusing on their individual stories, personalities and prospects for the future. What is important to them? How do they experience old age? How do they see the future?

Junge Menschen können sich oft nicht vorstellen, dass man in meinem Alter noch so aktiv sein oder auch bestimmte Ansichten teilen kann. Schon Menschen ab 60 gelten als so alt. Mich wundert das immer ein bisschen. Klar, die Kraft lässt nach, aber trotzdem habe ich eine Meinung über das Leben und darüber, wie sich die Welt entwickelt.

Anneliese Slateff

Wenn man jung ist, liegt die Zukunft in weiter Ferne. Wenn man älter wird, ist die Zukunft ganz nah. Und die Zukunft heißt: etwas wird aufhören?

Silvia Klara Breitwieser

Ich denke oft darüber nach, ob es schwieriger ist, als alte Frau gehört zu werden. Ich bin keine weiße Deutsche. Ich werde oft unterbewertet, weil ich Asiatin bin. Manchmal ärgert mich das Klischeedenken über Frauen schon, besonders über Asiatinnen. Mit dem, was ich nicht ändern kann, versuche ich umzugehen und zu erreichen, was ich für richtig halte.

Thúy Nonnemann

Ich fühle mich nicht unsichtbar aufgrund meines Alters. Mag sein, dass es Frauen so geht, die sich nur als Sexobjekt betrachten, als solches gesehen oder umworben werden wollen. Alter hat für mich keine Relevanz. Für mich hat sich das Alt-werden gut entwickelt. Ich erhalte Anerkennung für meine langjährige künstlerische Arbeit.

Erika Stürmer-Alex

Fotobuch DER ZUKUNFT GANZ NAH

78 Seiten
19 Portraits
handgebunden
Limitierte Auflage von 50 Exemplaren
Ausgewählte Zitate, biografische Informationen zu jeder portraitierten Frau sowie kurze Erzählungen aus den Begegnungen

Design: SCHITTEN&HELM

Schreibt mir gerne bei Interesse an einer Ausgabe.