Seit langem wird die „junge Generation“ dafür kritisiert unpolitisch zu sein. Trotzdem werden die streikenden Schüler:innen und Studierenden von vielen Politiker:innen noch immer nicht ernst genommen. Spätestens die Europawahlen haben gezeigt, dass es dafür an der Zeit ist. Mit meinen Fotos (veröffentlicht in Zeit Online 06/2019) möchte ich den Streikenden ein Gesicht geben. Was bedeutet Fridays for Future für sie? Welche Hoffnungen haben sie in Anbetracht der Klimakrise für die Zukunft? Und was motiviert sie, Woche für Woche auf die Straße zu gehen?
„Wir müssen jetzt für den Klimaschutz demonstrieren und streiken, bevor es zu spät ist und wir Kinder als Erwachsene dann die Leidtragenden sind.” Charlotte (13) „Wir müssen dringend etwas für unsere Umwelt tun. Ich will, dass wir in Harmonie mit unserer Erde leben, genauso wie es auch all die anderen Lebewesen tun, anstatt dass wir unseren und deren einzigen Lebensraum zerstören.” Maya (17) „Wir müssen aus alten Denkmustern erwachen und die Verantwortung für die Erde, auf der wir leben dürfen, in die Hände nehmen. Jeder Mensch kann dazu beitragen, die Welt zu retten – begonnen bei sich selbst!” Lilian (17) „Ich finde es wichtig, auf das Thema Umweltschutz aufmerksam zu machen, da es uns alle betrifft. Je mehr Menschen sich an den Streiks beteiligen, desto mehr sehen sich die Politiker*innen vielleicht gezwungen, endlich etwas zu unternehmen.” Luk (17) „Klimaschutz und fridays for future sind sehr wichtig. Wir wollen eine Zukunft, diese Erde gibt es nur einmal und wir müssen dafür kämpfen!” Jegor (10) „Die Klimakrise wird von Politiker:innen und Entscheidungsträger:innen ignoriert. Jeder Mensch sollte mit seinem Leben die Welt ein bisschen besser machen. Wie könnte ich dann etwas anderes tun, als gegen die größte Bedrohung unserer Zeit zu kämpfen?” Clara (18) „Die Politik muss endlich anfangen, auf die Wissenschaftlerinnen zu hören, die seit Jahren vor dem Klimawandel warnen, und handeln, bevor es zu spät ist. Es kann nicht sein, dass Schüler innen ihre Bildung opfern müssen, um dafür zu kämpfen, dass sie eine Zukunft auf diesem Planeten haben.” Fynn (21) „Fridays for Future bedeutet für mich, meine Rechte zu nutzen und das Richtige für die Welt zu tun.” Josephine (15) „Klimawandel und weitreichender Verlust von Biodiversität sind ökologische Krisen, die die Schönheit und ökologischen Gleichgewichte der Erde massiv bedrohen. Genauso wie sie die gesellschaftlichen Systeme bedrohen, die sich auf der Erde etabliert haben. Fridays for Future ist eine Bewegung, die erfolgreich darauf aufmerksam macht und fordert, dass wir den Systemwandel selbst freiwillig angehen, bevor wir durch den Umweltwandel dazu gezwungen werden. Das unterstütze ich und dafür will ich meine Stimme erheben und auf die Straße gehen.” Joshua (23) „Für die Zukunft zu kämpfen ist alles, denn wir sind die Zukunft.” Kaushani (17) „Erwachsene sind dazu bereit, die Tiere, die Strände und mein Essen gegen Kohle und Benzin zu tauschen. Das ist Quatsch.” Edgar (10) „Es muss sich endlich etwas ändern und wir, die junge Generation, können am meisten bewegen, da es vor allem unsere Zukunft ist. Bei Fridays for Future fühlt man sich sofort gut aufgehoben, weil so viele unterschiedliche Menschen für eine tolle Sache auf friedliche Weise demonstrieren. Ob wir wollen oder nicht – das Klima geht alle etwas an.” Charlotte (18)